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CHI Super-Final Swiss Breed Classic 2016

Sport

Informationen

Veranstaltungsort: Genève
Beginn: 08.12.2016 - 09:00
Ende: 11.12.2016 - 18:00

Katalog der Pferde <link file:5701 _blank download internal link in current>hier >>>

<link file:5771 _blank download internal link in current>Resultate SBC Superfinale

<link file:5759 _blank download internal link in current>Resultate der 7jährigen Pferde

 

Reservist Castello F gewinnt Superfinal SBC in Genf

Bereits ein Stockmass von 1,76 cm und ein Springvermögen, für das es sogar die Note 10 gab: Der braune Castello F der Familie Fischer  aus Grosswangen schwang im Superfinal der Swiss Breed Classic  2016 in Genf obenauf.

Sein Springvermögen war schon bei der Qualifikation in Chalet-à-Gobet aufgefallen: Castello F (Coeur de Nobless M – Chameur – Romino) erhielt dafür drei Mal die Note 9. Trotzdem reichte es dem bereits sehr gross gewachsenen Dreijährigen nur für Rang 9 – womit er das erste Pferd war, das nicht mehr für den Superfinal in Genf qualifiziert war. «Dann gab es eine Absage und Castello ist nachgerückt», freute sich sein Züchter Alfred Fischer aus Grosswangen. Und fügte hinzu, dass Castello F ein ganz liebes und «super cooles» Pferd sei.

Diese Gelassenheit kam ihm im Trubel der Genfer Palexpo Hallen sehr zu gute. Die Tribüne war vollbesetzt und am Zaun rund um den Sandpaddock drängten sich die Zuschauer in bis zu fünf Reihen hintereinander, um einen Blick auf die besten Dreijährigen der CH-Sportpferdezucht beim Freispringen zu erhalten. Castello F, der schon den Feldtest in Aarau gewonnen hatte, meisterte seine Aufgabe mit Bravour. «Er hat es nicht besser gemacht als in der Qualifikation, aber er wurde besser bewertet», konstatierte sein Züchter und Besitzer Alfred Fischer. Die Experten, der Holsteiner Zuchtleiter Dr. Thomas Nissen, der für das vom ZVCH organisierte WBFSH-Jahrestreffen in Genf weilte, sowie der französische Zuchtexperte Jacques Misteli, vergaben Castello F die höchsten Noten des Abends. Für das Vermögen erhielt er von Nissen sogar eine 10. «Das war sehr überzeugend», sagte Nissen. Besonders gut gefiel dem Holsteiner Zuchtleiter wie Castello F über dem Sprung seine Hinterhand öffnete. «Das Pferd hat eine vielversprechende Zukunft vor sich», ist er überzeugt.

Nur 1,5 Punkte hinter Castello F klassierte sich Uragan des Baumes (Corassini v. Gurbrü – Landjuwel St. Hubert – Zeoliet), der von Brigitte und Marc Jäggi-Stauffer aus Lignières gezogen wurde. Der agile Schimmel überzeugte vor allem mit einer guten Technik und ebenfalls viel Vermögen. Auch Uragan des Baumes war wie der Sieger auch nicht für das Finale qualifizierte, rückte aber von Platz 10 aus nach.

Der dritte Rang ging an Kangaro (Karondo v. Schlösslihof – Granit – Wienerwald), der für Technik, Vermögen und Qualität von beiden Experten sehr ausgeglichene Noten erhielt. Der sportliche Schimmel gehört Willi Honold aus Amriswil, der ihn auch gezogen hat. Zu den Pferden, die sich von der überwältigenden Zuschauerkulisse eher ablenken als beflügeln liessen gehörte Qualifikationssieger Lex v. Quellhof, der nur Rang 7 belegte.

Der Holsteiner Zuchtleiter Dr. Thomas Nissen zeigte sich beeindruckt von den Leistungen der besten Schweizer dreijährigen Springpferde. «Es waren ein paar Pferde mit sehr viel Potential dabei», sagte er. Ausserdem war ihm natürlich aufgefallen, dass viel Holsteiner Blut in ihren Adern fliesst, oft ihn Kombination mit französischen Linien. «Diese Verbindung ist sicher nicht falsch, hat sie doch auch bei uns in Deutschland viele gute Sportpferde hervorgebracht.»  

A. Nido Wälty

Spitzenreiter waren begeistert von CH-Pferden

Der Ire Bertram Allen, der Belgier Olivier Philippaerts und der Niederländer Harrie Smolders waren sich einig: Die sportliche CH-Stute Targa athletic CH (Toulon x Carolus) hätten sie auch gerne im Stall.

Die 7-jährige, von Martin Bannwart, Gunzwil, gezogene Targa athletic CH begeisterte die drei internationalen Spitzenreiter am CHI Genf anlässlich der ZVCH-Prüfung mit Reiterwechsel. «Ein sehr aufmerksames, vorsichtiges Pferd mit viel Drive, die den Sprung sucht. Ich denke, die Stute hat eine grosse Zukunft vor sich», sagte Harrie Smolders nach seinem fehlerfreien Ritt auf der Braunen. «Sie ist mutig, gut zu reiten und bringt alles mit, was ein gutes Sportpferd braucht» beschrieb Bertram Allen als auch er nach einer fehlerfreien Runde von Targa athletic CH abstieg. Auch mit ihrem dritten Reiter, Olivier Philippaerts, absolvierte die leichtfüssige Stute den 1.30 Meter Parcours ohne Schwierigkeit. Und so hätte sich auch der Junge-Reiter-Europameister von 2010 für die Siegerin dieser Prüfung entschieden, hätte er sich unter den drei 7-Jährigen ein Pferd aussuchen dürfen. 

Dabei fielen die beiden anderen Pferde vor den vollbesetzen Tribünen in der Genfer Palexpo-Halle kein bisschen ab und erhielten von den internationalen Reitern ebenfalls viel Lob. In seinen drei Runden mit den fremden Reitern blieb auch der schicke Adinus CH (v. Padinus x Irac de l’lle) ohne einen einzigen Abwurf an den Hindernissen. Mit Philippaerts im Sattel kassierte er allerdings 2 Strafpunkte für Zeitüberschreitung. Ihm gefiel der Hengst, der von Ariane Muff im Sport geritten wird, jedoch gut: «Er hat noch wenige Erfahrung, ist aber sehr gut am Sprung und hat definitiv Potential für mehr». Und dass der Braune vorwärtsgehen kann, zeigte er mit Bertram Allen, der ihn über elf Sekunden schneller ins Ziel brachte als Philippaerts. «Es war spannend und ich bin zufrieden, wie die drei Reiter mein Pferd geritten haben», sagte Daniel Frank, Pfaffnau, der Züchter und Besitzer des ausdrucksvollen Hengstes ist, der 2015 für den ZVCH gekört wurde. 

Tadellos zeigte sich in dieser Prüfung auch Danais d’Aveline (Diarado x Drosselklang II), die von Evelyne Bussmann gezogen wurde. Es war Pech, dass ihr erster Reiter, Olivier Philippaerts, mit der Dunkelbraunen eine Distanz nicht richtig erwischte und die einzige Stange in dieser Prüfung in den Sand fiel. Dabei attestierte Harrie Smolders der Stute, der mit ihr mühelos fehlerfrei blieb, sehr viel Qualität: «Sie passt sehr gut auf am Sprung und ist leicht zu reiten.» Auch Bertram Allen war sehr angetan von Danais d’Aveline, die mit Evelyne Bussmann schon Springen über 1.30 Meter gewonnen hat: «Sie ist sehr fein zu reiten und macht einen sehr guten Sprung.»

Die Siegerstute Targa Athletic CH, der per Embryo-Transfer zur Welt gekommen ist, ist in der CH-Zuchtszene keine Unbekannte. 2012 war sie als Siegerin der Prämienzuchtstutenschau «Miss Schweiz» der springbetont gezogenen Dreijährigen. Für die Schweizer Meisterschaften der CH-Sportpferde war sie stets qualifiziert und am Final dabei. «Doch sie war stets so übereifrig, dass es nie ganz nach vorne gereicht hat», sagt ihr Reiter und Mitbesitzer Pascal Bucher. Ihr zweijähriger Halbbruder Cayman athletic CH (v. C-Indoctro) gewann vor zwei Jahren die 7-Jährigen-Prüfung des ZVCH in Genf. Dessen Vollschwester, Carrasca athletic CH (v. C-Indoctro) gewann in diesem Jahr das Fohlenchampionat in Avenches. Zur Mutter haben diese erfolgreichen Jungpferde die Elite-Suisse Stute Carrera, die Stammstute der Zucht von Martin Bannwart, die in diesem Herbst im Alter von 20 Jahren verstarb. Ihre Gene leben u.a. weiter durch Targa athletic CH, die in diesem Jahr bereits ein Fohlen (v. Zirocco Blue) per Embryo-Transfer hatte. 

Angelika Nido Wälty