Veranstaltungen

Swiss Breed Classic 2016

3J/Feldtest

Informationen

Veranstaltungsort: Chalet-à-Gobet
Beginn: 05.11.2016 - 11:00
Ende: 05.11.2016 - 19:00

<link file:5597 _blank download internal link in current>Rangliste Freispringen

<link file:5596 _blank download internal link in current>Rangliste Grundgangarten


<link file:5559 _blank download internal link in current>Zeitplan defintiv

<link file:5560 _blank download internal link in current>Liste der gemeldeten Pferde

<link file:5538 _blank download internal link in current>Liste der qualifizierten Pferde

<link file:3510 _blank download internal link in current>Reglement Swiss Breed Classic


Swiss Breed Classic 2016

Ein kleines, aber hochwertiges Grundgangarten-Feld

 

Die beiden Fremdreiterinnen Eva Lachat und Eva Nydegger waren einer Meinung: “Alle Pferden waren toll!”. Sie hatten am Samstag an den von der Waadtländer und Genfer Pferdezuchtgenossenschaft unter der Leitung von OK-Präsident Alexandre Cosendai vorbildlich organisierten Swiss Breed Classic 2016 auf der Anlage der Familie Johner in Chalet-à-Gobet das kleine, aber feine Feld von vier Pferden bei den Grundgangarten getestet und zusammen mit Lise Johner bewertet. Für die Eignung Dressur erhielten alle Pferde von den drei Richterinnen Noten zwischen 8 und 9.5.

Die Qualität des Feldes zeigte sich bereits bei den Grundgangarten, gab es doch keine Note unter 7.5. Allerdings zeichnet sich rasch eine Favoritin ab: Laurelle punktete mit ihrem schönen Trab und vor allem einem raumgreifenden Galopp, für den sie die Noten 9, 9 und 9.5 erhielt. Die elegante Stute, die von Melanie Hofmann geschickt präsentiert wurde, stammt vom 9-jährigen Lord Leopold (v. Lord Sinclair), der seit 2015 mit Siegen in Kurz-GP- und S-Prüfungen auch sportlich auf sich aufmerksam macht. Gezogen wurde Laurelle von Heinz Jenni, Ins, aus einer Don-Diamond-Mutter. An der 20. Elite-Fohlenauktion vor drei Jahren in Fehraltorf erregte die Stute noch nicht so viel Aufmerksamkeit. „Wir wollten damals gar kein Pferd kaufen. Ich habe nur auf Laurelle geboten, weil sie günstig war und ich es schade gefunden hätte, wenn ein so toll gezogenes Fohlen zurückgegangen gegangen wäre“, sagte Besitzer Daniel Steinmann aus Rüti ZH. Fränzi Scheuber bereitete die langbeinige Dunkelbraune auf den Feldtest vor und von Melanie Hofmann erhielt sie im vergangenen Monat den „Feinschliff“ für die Teilnahme an der Swiss Breed Classic. Laurelle, die für ihre Rittigkeit von den beiden Fremdreiterinnen eine 9 bekam, siegte mit einem Notendurchschnitt von 8,67. Sie ist verkäuflich und dürfte eine schöne Karriere im Dressursport vor sich haben.

Auch der zweitplatzierte SGS Santiago vom Donnerhall-Sohn Sean Connery aus der Commander-Stute Chiara CH überzeugte mit seiner Rittigkeit sowie mit seinem schwungvollen Galopp, der von den Richtern mit 9, 9 und 8,5 bewertet wurde. Gegenüber der Siegerin Laurelle büsste der schön entwickelte Braune, der von Sandra Wiesli-Schnyder aus Homburg gezogen wurde, lediglich im Schritt und Trab etwas ein und erhielt in der Gesamtwertung die Note 8.20. Nur knappe 0.03 Punkte zurück mit einem Durchschnitt von 8.17 belegte Donja KWG den 3. Rang. In Schritt, Trab und Galopp erwies sich die For-Romance-Tochter aus der Diva Royal KWG (v. Samarant), gezogen von Walter Kunz aus Grosswangen und im Besitz von Franziska Zerilli aus Wangen bei Olten, als ebenbürtig. Doch zeigte sich die hübsche Braune zu Beginn der Prüfung etwas beeindruckt von der Publikumskulisse, was sich in der Rittigkeitsnote niederschlug. Mit der Gesamtnote 7.78 den vierten Rang belegte Rietenberg’s Lord Cornet v. Lord Sinclair III aus der Elite-Suisse-Stute Rietenberg’s Cornetina, deren Vater der erfolgreiche Springpferdevererber Cornet Obolensky ist. Der 1.70 Meter grosse Braune, der sich sehr rittig präsentierte, gehört Stefanie Leuthard aus Sarmensdorf und wurde von Corinne Alt Sélébam und Simon Alt aus Dintikon gezogen.

Es gab wohl in der schön dekorierten Halle in Chalet-à-Gobet niemanden, der während des Freispringens die ersten Nachkommen von Curtis Sitte (Ugano Sitte x Cellano Z) mit so grosser Spannung beobachtete wie Daniel Boudrenghien vom Gestüt Sitte. Der belgische Sportpferdezüchter war im Gedenken an den langjährigen SBC-Organisator Michel Werly, der im Frühling überraschend verstorben ist, eingeladen worden und amtete als ausländischer Richter. Boudrenghien hat den mittlerweile 8-jährigen, im Springsport unter Paul Estermann erfolgreichen, ZVCH-gekörten Curtis Sitte gezogen. Er trat deshalb in den Ausstand, als Lex v. Quellhof, der mit Creative Plan XX einen Vollblüter zum Muttervater hat, die Halle betrat. Wie sein Vater Curtis Sitte während der Körung in Avenches, sprang auch der dreijährige Schimmel erst einmal aus dem Couloir und musste eingefangen werden. Doch als er sich auf seine Aufgabe konzentrierte, zeigte er sich am Sprung so brillant, dass Gerhard Etter und Markus Hauri für Technik und Springvermögen jeweils die Note 9 zückten und für die Qualität zum einzigen Mal an diesem Tag die Note 10 vergaben. „Er ist vorsichtig, er ist clever und er bringt alles mit, was man sich von einem Springpferd wünscht“, sagte Gerhard Etter. Gezogen wurde Lex v. Quellhof von Reto Härdi aus Uerkheim. Ein glückliches Händchen bewies Janine Schlatter aus Seon. Sie kaufte das Springtalent vor einem Monat, kam ohne Erwartungen an die SBC und freute sich riesig über den Sieg. Lex. V. Quellhof darf nun erst einmal wieder auf die Weide. Vierjährig möchte Janine Schlatter ihn dann in Promotions-Prüfungen einsetzten und an den Springsport heranführen.

Auch seine Halbschwester Carina aus der CH-Stute Lara CH v. Leonardo I, gezogen und im Besitz von Thomas Müller aus Hilfikon, wusste den Richtern und dem Publikum zu gefallen. Die elastische Schimmelstute erhielt von Gerhard Etter die Noten 9, 9 und 8 und von Markus Hauri 9, 8 u d9 was mit einem Durchschnitt von 8,67 den dritten Platz bedeutet. Dazwischen schob sich Levis N vom Holsteiner Levisto aus der Urana N CH, der für seine Technik und seine Qualität von allen drei Richtern die Note 9 bekam und mit einem Gesamtergebnis von 8.72 Zweiter wurde. Gezogen wurde Levis N von Margrith Niederhauser, Huttwil, und er steht im Besitz von Barbara Gerber aus Bern.

Insgesamt beteiligten sich 24 vielversprechende Jungpferde am Freispringen. Der ausländische Richter Daniel Boudrenghien fand denn auch lobende Worte für das Teilnehmerfeld: „Die Schweizer Pferdezucht braucht sich wirklich nicht zu verstecken. Ich habe heute einige sehr gute Nachwuchspferde gesehen.“

Zum Abschluss des Zuchtjahres 2016 werden acht Dreijährige während des CHI Genf vom 8. bis 11. Dezember am Super-Final Swiss Breed Classic 2016 teilnehmen.

Angelika Nido