Veranstaltungen

CH-Prämienzuchtstutenschau 2023

Veranstaltungen

Informationen

Veranstaltungsort: Avenches
Beginn: 08.07.2023 - 07:30
Ende: 08.07.2023 - 18:00

Rangliste 3jährige Stuten

Rangliste 4jährige Stuten

Statistik

Qualifikationsmodus

Anmeldeformular 4-jährige Stuten

Zeitplan

Katalog

Liste der Stuten

Liste der verkäuflichen Stuten

 

 «Wie die Mutter so die Tochter!»
Pinja v. Schlossgut CH – überragende Miss Schweiz 2023

Mit Blitz und Donner wurden die vierbeinigen Teilnehmerinnen und ihre Begleiter in Avenches begrüsst. Das Wetter meinte es zu Beginn des Tages gar nicht gut. Es goss aus Kübeln und der schön präparierte Hof des Nationalgestüts glich zeitweise einem See. Der Start der CH-Prämienzuchtstutenschau wurde ein wenig nach hinten verschoben. Aber dann ging es los!

Wasser auf der Laufbahn, Störche im Ring – all das konnte die Anwärterinnen auf den Titel CH-Prämienzuchtstute nicht daran hindern, sich toll zu präsentieren. Die Jungzüchter gaben alles, um trotz der widrigen Umstände gerade am Morgen alle Stuten ins beste Licht zu setzen. Und das gelang ihnen ausgezeichnet!

Die Experten und Zuschauer sahen ein qualitativ starkes Lot von tollen sportbetont gezogenen Stuten, von denen sich die meisten auch noch hervorragend bewegen konnten. Gerade bei den springbetonten Stuten gab es oft hohe Noten für die Grundgangarten.

Trotzdem setze sich in diesem Jahr eine Aspirantin aus dem Dressurlage durch und holte sich den Titel «Miss Schweiz 2023». Pinja v. Schlossgut CH v. Morricone – Fürstenball – Gribaldi erhielt im Typ und im Gang die Maximalnote 10 von allen Richtern. Sehr gut liniert, harmonisch gebaut, mit einer optimal gelagerten Schulter, einer schönen oberen Linie, mit einem trockenen, korrekten Fundament und einem beeindruckenden weiblichen Charme lässt diese Stute bezüglich Zuchtzielmerkmalen keine Wünsche offen. Im Schritt taktvoll und raumgreifend, im Trab elastisch mit einer tollen Kadenz zeigte sie klar, in welcher Sparte des Sports man mit ihr rechnen kann. Sie widerlegte damit auch das oft gehörte Vorurteil, dass Fuchsstuten keine Schauen gewinnen können. Am Feldtest in Bern war sie von allen Teilnehmern das Pferd mit den höchsten Noten in den Grundgangarten. Züchterin und Besitzerin Ursula Aebischer aus Bösingen war sichtlich gerührt. Sehr verständlich, wenn man weiss, dass bereits die Mutter von Pinja, Paella v. Schlossgut den Titel «Miss Schweiz» im Jahr 2017 erringen konnte. Eine schöne Leistung und der Lohn für gut durchdachte züchterische Arbeit.

Coronusa vom Eigen CH v. Curtis Sitte – Animo – Nimmerdor heisst die Siegerin der springbetont gezogenen Stuten. Auch sie eine Stute, die alle Blicke auf sich zieht, wenn sie den Platz betritt. Sportlich aufgemacht, mit einer optimalen oberen Linie, einer langen Schulter, einer gut bemuskelten Kruppe, korrekt im Fundament und einem sympathischen weiblichen Charme. Energisch im Trab, mit guter Geschmeidigkeit und taktvoll, im Schritt raumgreifend – auch in den Bewegungen lässt sie keine Wünsche offen. Am Feldtest in Bern belegte sie am Nachmittag den 2. Rang. Ihre Mutter Ragrusa H war mit Barbara Schnieper im Springen auf höchstem Niveau international erfolgreich. Ein schöner Erfolg für die Zucht vom Eigen der Familie Urs Wiggli und Barbara Schnieper, die an diesem Tag in Avenches noch drei weitere CH-Prämienzuchtstuten stellte.

GB Barola CH v. Baron (DK) – Londonderry – Rohdiamant wurde überzeugend Reservesiegerin und sicherte sich die blaue Schärpe. Bereits als Fohlen wechselte sie aus ihrem Züchterstall bei Familie Hans und Sandra Grunder-Bauen, Rüegsauschachen in den Besitz von Tamara Horisberger. Auch sie erhielt im Typ die Maximalnote 10. Weiblicher Charme, sehr gut liniert, eine optimale obere Linie mit einem gut ausgeprägten Widerrist, korrekt in allen Körperpartien, kurz gesagt – auch sie eine Stute, die absolut im Zuchtziel steht. Sie bewegte sich locker durch den ganzen Körper, dabei stark im Antritt aus der Nachhand. Eine Empfehlung nicht nur für die Zucht, sondern auch für den Dressursport.

Dass Springstuten auch in der Bewegung punkten können, bewies Aarhof’s Karly Fight CH v. Komme Casall – C-Indoctro I Sandro (Züchter: Willi und Martina Hartmann, Schinznach-Dorf; Besitzerin: Nicole Meyer-Erni, Kallern). Die Siegerin des Feldtests in Bern (Lot vom Nachmittag) wurde im Gang von allen drei Richtern Christiane Guerdat, Paul Schmalz und Thomas Salzmann mit der Maximalnote 10 bewertet. Kraftvoll im Antritt, dazu viel Elastizität im Bewegungsablauf. Auch sie eine beeindruckende Stute mit einer tollen Zukunftsperspektive.

Von allen 11 Teilnehmerinnen im Rappel hatte Caramba vom Eigen CH v. Check-in – Landino vom Eigen – Carabas den höchsten Veredlerblutanteil (18.75%) (Züchter und Besitzer: Urs Wiggli und Barbara Schnieper, Seewen SO). Sie wurde deshalb mit der roten Schärpe geehrt. Gut liniert, mit korrektem Fundament und taktvoll in der Bewegung – so zeigte sich diese Empfehlung für den Springsport in Avenches.

Paul Schmalz hob in seinem abschliessenden Kommentar die Wichtigkeit einer strengen Vorselektion hervor. Dabei muss das Augenmerk bei der Beurteilung neben dem Typ und der Bewegung auch auf die Merkmale des Körperbaus speziell auf einem korrekten Fundament mit perfekten Hufen gerichtet sein.

Von den 42 am Feldtest qualifizierten Stuten wurden 36 in Avenches vorgestellt. 31 von ihnen erhielten den begehrten Titel CH-Prämienzuchtstute.

In der kleinen Gruppe der 4jährigen Stuten setzte sich Karina KM CH v. Kosimo vom Eigen (heute Kosimo MM) – Lifestar – Grantinus durch (Züchter: Kurt Marti, Lyss; Besitzer: Marton und Vivienne Schneider, Röschenz). Die sehr korrekt gemachte 168cm grosse Fuchsstute überzeugte die Jury nicht nur im Typ. Sie erhielt auch für die Bewegung die Maximalnote 10. Sie hat sich bereits für die Finals in Avenches im Springen qualifiziert.

Von den fünf vorgestellten 4jährigen Kandidatinnen konnten vier Stuten als CH-Prämienzuchtstute nach Hause reisen.

Am Ende des Tages strahlte dann doch noch die Sonne und ermöglichte tolle Fotos in der herrlichen Umgebung des Nationalgestüts und der IENA.

Anja Lüth
Leitung Herdebuch ZVCH

 

Fotos: Katja Stuppia